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Mein Traum wird wahr (Teil 2): Nach dem Backen ist vor dem Backen!

Wenn einen bestimmte Dinge im Kopf und Herzen nicht mehr loslassen, dann sollte man sie Wirklichkeit werden lassen. Ich habe es getan und „vegan-sein“ und „backen“ in einem traumhaft-realen Vorhaben vereint.

Wo fange ich an und wo höre ich auf? Ich bin so überwältigt, dass ich es nicht fassen kann – von der Veganmania, unserem Back-Marathon und der Resonanz auf das Ergebnis.

Die Vorbereitungswoche war hart: zu Fuß und mit dem Rad kiloweise Backzutaten und Dekomaterial einkaufen, telefonieren und organisieren, nochmals Rezepte checken und Probebacken…., ich schlief mit Mehl-Mengen-Kalkulationen ein und wachte mit der Frage, wo ich denn nun die ausverkaufte weiße Schokolade herbekommen würde, auf. Viel zu wenig Schlaf und viel zu viel im Kopf. Nur gut, dass es dann zwei Tage vorher endlich an den eigentlichen praktischen Teil gehen konnte. Ich startete mit Cremes und Gebäck-Dekorationen und am Freitag hieß es dann „Ofen Marsch!“ Fast 12 Stunden mischten wir Teige, füllten Förmchen, formten Teilchen und wuschen Back-Utensilien ab. Stück für Stück wurde das geplante Sortiment abgearbeitet und die Tische füllten sich mit wohlduftenden Kuchen-und Keksvariationen. Als ich mitten in der Nacht ein imaginäres Häkchen hinter das letzte Rezept setzte, konnte ich es kaum glauben: sieben verschiedene Cupcakes-/Muffin-Sorten, Mini-Königskuchen in drei Geschmacksrichtungen, Mini-Guglhupfs, Hefe-Kränzchen – und Semmeln, Obst-Törtchen und viele, viele Cookies hatten wir produziert. Es stellte sich ein regelrechter Backrausch ein, der im Grunde nur durch die endlose Schwere meiner Beine ein zwanghaftes Ende fand. Ich gönnte ihnen aber nur drei Stunden Schlaf – schließlich mussten noch die Cupcakes dekoriert werden.

Am Samstag ging es dann in aller Früh zum Veranstaltungsort der Veganmania, um alles aufzubauen und um zehn Uhr fiel der Startschuss. Was sich in den folgenden Stunden abspielte, war nahezu unbeschreiblich: Unser Gebäck fand reißenden Absatz, jeder zweite Kunde fragte nach dem Ort unseres eigentlichen Ladenlokals und wir wurden mit Bestell-Anfragen überschüttet. Dazwischen gab es viele nette Gespräche über das vegane Leben und Backen und die immer wiederkehrende Frage, warum man praktisch nirgends veganes Naschwerk kaufen kann. Der Höhepunkt stellte sich am frühen Nachmittag ein – da ging der Bestand plötzlich rapide nach unten und spätestens als der letzte Muffin seinen begeisterten Käufer fand, hätte ich die ganze Welt umarmen können. Theoretisch hätte der Verkauf bis zum Ende der Veganmania so weitergehen können und selbst als unser Stand schon komplett abgebaut war, kamen Leute und wollten wissen, wo es denn das tolle vegane Gebäck gäbe, von dem ihnen gerade eben jemand erzählt hätte.

Vor der Veganmania habe ich mich ja öfters gefragt, ob ich danach wohl Schokolade noch riechen und Kuchen noch sehen könnte. Und ob ich das kann – schon alleine, weil ich ja noch die übrig gebliebenen Zutaten verbrauchen muss. Mal sehen, wie es weiter geht, aber im Moment kann ich zusammenfassend sagen: es war ein Glücksmoment von ewiger Dauer – umgarnt von herrlichem Sommerwetter, der friedlichen Veganmania-Atmosphäre, ganz viel Erfahrung sammeln, begeisterten Gesichtern, unendlich viel Lob und meiner Freude darüber, dass immer mehr Menschen tierleidfrei leben möchten.

Ohne die moralische und praktische Unterstützung von vielen wunderbaren MitstreiterInnen wäre dieser Auftritt von „B.B.‘s Bakery“ niemals möglich gewesen. Darüber bin ich sehr glücklich und ich sage ganz besonders DANKE an:

  • Felizia, fürs sofortige Teilen meines veganen Back-Traums, für die Inspirationen und das unbrechbare Engagement!
  • meine Schwester, fürs Anstoßen („Du MUSST Deine Sachen unters Volk bringen“), Anreisen und emsige Verkaufen!
  • Sabine, für die vielen sprudelnden Ideen, die Motivation und das Ausleihen von so vielen Dingen!
  • Flo, für die graphische Unterstützung und das monatelange Vorab-Verkosten!
  • Antje, für den Backraum und das stetige Beobachten der dritten Form!
  • Madeleine, fürs Leeren und Ausleihen von Küchen-Schnick-Schnack sowie fürs Motivieren!
  • meine Familie, FreundInnen und KollegInnen, die meine Idee von Anfang an so intensiv unterstützt haben.

2 Kommentare

  • Silke

    Unglaublich, wie ihr das geschafft habt – da braucht es wohl wirklich einen “Backrausch”, um die notwendige Energie in der kurzen Zeit aufzubringen für so viele Köstlichkeiten. Das verdiente Lob wird dir und deinen Mitstreiter_innen – da bin ich fast sicher und wünsche es dir/euch von ganzem Herzen – viel genug Energie für weitere Backtaten und Ideen geben.
    Herzliche Grüße
    Silke

  • Coco

    Hallo,

    herzlichen Glückwunsch, dass Alles so super geklappt hat! 🙂 Deine Backwaren sehen wirklich lecker aus!

    Ich habe da mal eine Frage: Wo backst du? Sicher nicht bei dir zu Hause oder? Hast du eine Backstube mieten können oder wie machst du das?
    Würde mich mal interessieren! 🙂

    Liebste Grüße

    Coco

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